Warum guter Schlaf so wichtig ist – Die vier Schlafphasen
14 Oktober 2020
Gesunder Schlaf ist für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Körper und Geist absolut unverzichtbar. Denn nur mit ausreichend Schlaf sind wir Menschen in der Lage, Erlebtes zu verarbeiten und den Körper zu regenerieren. Jede Nacht durchlaufen wir dazu vier verschiedene Schlafphasen.
Was passiert während des Schlafens?
Gesunde Erwachsene benötigen in der Regel zwischen sechs und zehn Stunden Schlaf pro Nacht. Je nach Alter, Stresslevel und persönlichen Bedürfnissen variiert der Schlafbedarf deutlich. Eines ist allen Menschen aber gemein. Der Schlaf verläuft immer in Zyklen, die wiederum in unterschiedliche Schlafphasen eingeteilt sind. Ein Schlafzyklus dauert für gewöhnlich zwischen 90 und 110 Minuten und beinhaltet typischerweise zunächst die Einschlafphase, dann eine oder mehrere Phasen leichten Schlafs und Tiefschlafs und zum Schluss eine REM-Schlaf-Phase. Dieser Zyklus wiederholt sich pro Nacht einige Male, wobei vor allem die ersten beiden Schlafzyklen für die Regeneration und das Verarbeiten neuer Eindrücke von Belang sind.
Die vier Schlafphasen
In der Schlafforschung wird grundsätzlich zwischen zwei Arten von Schlaf unterschieden: Dem REM-Schlaf und dem Non-REM-Schlaf. Ersterer erhält seinen Namen durch die schnellen Augenbewegungen (Rapid Eye Movements), die in dieser Phase typischerweise auftreten. Die Lider bleiben geschlossen, aber die Augen bewegen sich intensiv hin und her. In der REM-Schlaf-Phase schlafen Menschen besonders tief, die Muskeln sind extrem entspannt und es treten besonders intensive Träume auf, an die man sich nach dem Aufwachen oft auch noch erinnern kann.
Der Non-REM-Schlaf, in dem keine starken Augenbewegungen beobachtet werden können, wird zusätzlich in drei Schlafphasen unterteilt: Die Einschlafphase, die Phase leichten Schlafs und die Tiefschlafphase. Die Einschlafphase zeichnet sich durch sehr leichten Schlaf aus. Die Muskeln entspannen sich, die Atmung und der Herzschlag werden etwas langsamer und wir gleiten langsam vom Wachzustand in den Schlaf. Auch der folgende Leichtschlaf ist noch relativ oberflächlich. Die Muskeln entspannen sich zunehmend, Puls und Atmung sind tief und gleichmäßig und die Körpertemperatur sinkt etwas ab. In dieser Phase reagieren wir allerdings immer noch recht gut auf äußere Einflüsse, sodass wir ohne größere Schwierigkeiten geweckt werden können. Im Tiefschlaf sieht das anders aus. Der Körper ist sehr entspannt, Herzschlag und Atmung sind deutlich verlangsamt und auch der Blutdruck fällt. Aufwecken ist in dieser Phase schwieriger. Der Tiefschlaf ist besonders regenerativ; Zellreparatur und Immunsystem laufen auf Hochtouren. Interessanterweise treten auch Schlafwandeln oder Zähneknirschen meist in dieser Tiefschlafphase auf. Im Schlaflabor können die unterschiedlichen Schlafphasen auch anhand der Hirnströme unterschieden werden, denn jede einzelne Phase ist im EEG durch bestimmte Wellen definiert.
Nach den drei Phasen des Non-REM-Schlafs folgt dann der REM-Schlaf. Diese Phase zeichnet sich durch eine hohe Aktivität des Nervensystems aus. Alle Muskeln erschlaffen, die Augen beginnen, sich rapide zu bewegen, die Herzfrequenz wird wieder schneller und auch die Atmung ist schneller und flacher. Die verstärkte Hirnaktivität sorgt für intensive Träume, die uns beim Verarbeiten und Einsortieren der Eindrücke des Tages helfen.
Guter Schlaf ist essenziell für die Gesundheit
Nicht nur Schlafmangel, sondern auch schlechter Schlaf ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Studien haben gezeigt, dass zu wenig oder schlechter Schlaf zu Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Problemen führen kann. Wer sich mit den Schlafphasen befasst, erkennt auch schnell, woran das liegt. Nur, wenn alle vier Phasen – am besten mehrmals – durchlaufen werden, kann der Körper physisch und mental komplett regenerieren. Achten Sie also darauf, dass Sie möglichst ungestört schlafen, um Unterbrechungen der einzelnen Schlafphasen zu verhindern.
Bild: Drobot Dean © / Adobe Stock
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