Warum zuckt der Körper beim Einschlafen?

Man ist schon fast eingeschlafen, da schnellt plötzlich das Knie hoch, oder der Arm macht sich selbstständig und vollführt eine Bewegung. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann haben Sie bereits Erfahrungen mit diesem körperlichen Phänomen gemacht – wie 70 % aller Menschen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Gründe es für das Zucken gibt und ob Sie etwas dagegen tun können.

Welche Ursachen gibt es für die Zuckungen?

Generell besteht bei Ärzten Einigkeit darüber, dass die Zuckungen harmlos sind und kein Anzeichen für eine Erkrankung darstellen. Wenn also beim Einschlafen gelegentlich Ihr Arm oder Ihr Bein zuckt, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Wissenschaftler haben die Gründe für die unwillkürlichen Bewegungen noch nicht vollständig erforscht, es gibt aber mehrere Erklärungsansätze und Theorien.

Zum einen wird vermutet, dass eine zu hohe körperliche oder geistige Anspannung die Bewegungen verursachen kann. Beobachten Sie einmal, ob das Zucken eher nach einem Arbeitstag oder auch am Wochenende auftritt. Stört es Sie an einem Werktag beim Einschlafen, dann liegt die Vermutung nahe, dass Sie gestresst sind und sich noch nicht ausreichend entspannt haben, um zur Ruhe zu finden. Hier können Entspannungsübungen wie beispielsweise die progressive Muskelentspannung nach Jakobsen helfen, die Anspannung zu lindern und dadurch dem Zucken vorzubeugen.

Wenn Sie abends Sport treiben, kann dieser die Ursache für die Zuckungen sein, denn Sport regt das Nervensystem des Körpers an, erhöht die Körpertemperatur und kann dadurch den Schlaf stören. Achten Sie darauf, zwischen Ihrer sportlichen Betätigung und dem Zubettgehen eine Pause von mindestens zwei Stunden einzuhalten. Auch Genussmittel wie Tabak und Kaffee wirken anregend auf den Körper und das Gehirn, weshalb Sie beides nicht mehr am Abend konsumieren sollten, wenn Sie aufgrund von unwillkürlichen Bewegungen Schwierigkeiten beim Einschlafen haben.

Als weitere Ursachen für das Zucken beim Einschlafen kommen zu große Erschöpfung, Schlafmangel oder ein fehlender Schlafrhythmus in Frage. Starke Erschöpfung und Schlafmangel können dazu führen, dass Ihr Körper vermehrt Stresshormone wie Cortisol ausschüttet, was Sie wiederum am Einschlafen hindert und so die Erholung, die Sie eigentlich benötigen würden, erschwert. Aus diesem Grund sollten Sie eine bestehende Schlafstörung ärztlich behandeln lassen, bevor sie chronisch wird. Wenn Sie jeden Tag zu einer anderen Uhrzeit schlafen gehen, tun Sie Ihrem Körper damit keinen Gefallen, denn er benötigt einen Rhythmus, um sich abends auf die Ruhephase einzustellen.

Eine weitere Theorie besagt, dass das Zucken durch Fehlsignale des Hirnstamms verursacht wird. Teile dieser Gehirnregion sind für die Motorik und die Körperhaltung verantwortlich und deuten das Erschlaffen der Muskeln beim Einschlafen fälschlich als Kontrollverlust, den sie durch ein Signal an die Muskeln korrigieren wollen. Durch dieses Signal zucken Ihre Muskeln, und Ihr Körper bewegt sich, obwohl Sie schon fast eingeschlafen waren.

Fazit

Das Zucken beim Einschlafen ist also an sich kein Grund zur Beunruhigung, kann jedoch darauf hindeuten, dass Sie Ihre Lebensgewohnheiten ändern sollten oder Ihren Stress verringern sollten. Wenn Sie die Bewegungen jedoch belasten, weil sie Sie stundenlang vom Einschlafen abhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Bild: W. Heiber Fotostudio © / Adobe Stock

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